Fußbodenheizung: Betrieb, Kosten und Tipps
Fußbodenheizungen sind heutzutage eine gern verwendete Heizlösung im Neubau. Doch auch bei energetischen Sanierungen können Flächenheizungen punkten. Sie werden mit niedrigen Temperaturen betrieben und sind in Kombination mit Wärmepumpen oder Brennwertkesseln derzeit förderfähig mit bis zu 45 Prozent staatlichen Zuschüssen.
Wie groß ist das Sparpotenzial bei Ihrer Heizung?
Für eilige Leser*innen: Wie viel Energie verbraucht Ihr Gebäude? Wie können Sie Heizkosten sparen? Machen Sie unseren HeizCheck und finden Sie es heraus.
Die wichtigsten Fakten im Überblick
- Fußbodenheizungen entweder mit Warmwasser oder Strom betrieben
- Warmwassersysteme besonders gut mit Wärmepumpen kombinierbar
- elektrische Fußbodenheizungen im Betrieb schnell sehr teuer mit hohen CO2-Emmissionen
- träge regulierbar, daher ungeeignet für schnelle Temperaturanpassungen
- allergikerfreundlich, da keine Luftverwirbelung wie bei Heizkörpern
Fußbodenheizungen sind im Neubau-Bereich derzeit auf dem Vormarsch. Vor allem bei energetisch nachhaltigem Neubau können Flächenheizungen punkten. Fußbodenheizungen werden mit niedrigen Temperaturen betrieben und bieten bei richtiger Umsetzung Energiesparpotenzial. In Kombination mit Wärmepumpen oder Brennwertkesseln sind sie derzeit mit bis zu 45 Prozent staatlichen Zuschüssen förderfähig.
Was ist eine Fußbodenheizung?
Eine Fußbodenheizung ist eine Flächenheizung, die als Rohr- oder Leitungssystem unterhalb des Bodenbelags verlegt wird. Unterschieden werden Warmwasserheizsysteme und elektrische Fußbodenheizungen. Warmwasser-Fußbodenheizungen können mit Wärmepumpen und Brennwertkesseln betrieben werden. Elektrische Fußbodenheizungen nutzen Strom, weshalb ihre Betriebskosten deutlich höher ausfallen. Je nach Quelle des verwendeten Stroms gehen sie mit erheblichen CO2-Emissionen einher – erneuerbare Energien machen derzeit nur 46 Prozent des deutschen Strommarktes aus.
Wie funktioniert eine (moderne) Fußbodenheizung?
Bei Warmwasserheizsystemen, auch wasserführende Fußbodenheizungen genannt, wird die Wärme über das Heizwasser transportiert. Elektrische Fußbodenheizungen wandeln Strom in Wärmeenergie um.
Über den Estrich und den Bodenbelag wird die Wärme in den Raum abgegeben. Es entsteht ein gleichmäßiges und angenehmes Raumklima, das lange anhält. Denn der Estrich gibt auch dann noch Wärme ab, wenn die Heizung bereits ausgeschaltet ist.
Die Wärme wird hauptsächlich als Wärmestrahlung über die gesamte Bodenfläche abgegeben. Daher erleben wir die gewünschte Wohlfühltemperatur im Raum um bis zu zwei Grad Celsius früher als bei herkömmlichen Heizkörpern. So lassen sich ohne Einbußen der Wohnqualität die Energiekosten erheblich senken. Laut Verbraucherzentrale spart jedes Grad weniger beim Heizen etwa sechs Prozent des Verbrauchs, wodurch sich unter den richtigen Bedingungen um die zehn Prozent einsparen lassen.
Die Geschichte der Fußbodenheizungen
Das Prinzip einer Fußbodenheizung haben die Römer schon vor mehr als 2.000 Jahren gekannt und genutzt. Statt auf Wasser setzten sie als Wärmequelle auf heiße Luft. Der Bodenbelag bestand meist aus Estrich und kunstvollen Mosaiken. Darunter befanden sich Heizräume, in denen Holz verfeuert wurde. Die warme Luft breitete sich unter dem Bodenbelag aus. So konnten die Römer schon lange vor uns barfuß durch ihre Thermen spazieren. Ein Irrglaube ist allerdings, dass die Römer die Fußbodenheizung erfunden hätten. Im asiatischen Raum war das als Ondol (koreanisch für „warmer Stein“) bezeichnete Fußbodenheizkonzept schon etwa 5.000 vor Christus eine der gängigen Installationen. Wiederentdeckt wurde die Idee bei uns erst in den 1980ern.
Wie ist eine Fußbodenheizung aufgebaut?
Der Aufbau der Fußbodenheizung bedingt es, dass der Boden einen bestimmten Mindestraum vorhalten muss. Der erste Knackpunkt bei der Frage, ob sich eine Fußbodenheizung für eine Immobilie eignet, ist die verfügbare Höhe des Fußbodens.
Im Neubau ist das kein Problem. Bei Fußbodenheizungen im Altbau hingegen muss geprüft werden, ob die benötigte Aufbauhöhe mit der vorhandenen Substanz überhaupt umsetzbar ist. Müssen Türschwellen und Treppen angepasst werden? Dann steigen die Kosten schnell an. Wird die Heizung in eine Holzbalkendecke gelegt, muss geprüft werden, ob das nicht zu schwer ist.
Der Aufbau einer Fußbodenheizung vom Beton bis zum Bodenbelag ist je nach gewähltem System meist zwischen 10 und 90 Millimeter hoch. Daher ist es essenziell, vorher zu prüfen, wie viel Raum vorhanden ist und wie aufwendig es wird, eine Fußbodenheizung nachzurüsten oder neu einzubauen.
Vereinfachter Aufbau einer Fußbodenheizung: Tragschicht mit Bodenbelag, Zwischenschicht mit Dämmung und Heizungsrohren und die Nutzschicht des Fußbodens mit Betonuntergrund.
Schichten einer Fußbodenheizung
Aus diesen drei Schichten ergibt sich die Aufbauhöhe der Fußbodenheizung:
- Nutzschicht: Bodenbelag
- Zwischenschicht: Unterbodenkonstruktion mit der eigentlichen Fußbodenheizung
- Tragschicht: Rohbetondecke oder Betonuntergrund
In der Zwischenschicht liegen im oder unter dem Estrich die Heizungsrohre. Es handelt sich dabei meist um Kunststoffrohre aus sauerstoffdichtem und daher langlebigem Polyethylen, seltener um Kupferrohre. Unter den Heizelementen befinden sich in der Zwischenschicht die Wärmeisolierung und gegebenenfalls die Trittschalldämmung sowie eine Abdeckung zum Schutz der Dämmschicht.
Nicht im Boden verbaut sind der Heizkreisverteiler, der Stellantrieb, die Temperatursensoren und das Raumthermostat.
Fußbodenheizung verlegen
Bifilare Verlegung einer Fußbodenheizung
Bei Heizspiralen, der Bifilarform, werden die Heizrohre spiral- oder schneckenförmig erst von den Wänden zur Raummitte und wieder zu den Wänden verlegt. Dabei werden Vor- und Rücklauf parallel installiert. Dadurch erwärmt sich das Zimmer gleichmäßiger, was sich vor allem bei großen Räumen auszahlt.
Mäanderförmige Verlegung einer Fußbodenheizung
Bei der Schlangen- oder Mäanderform werden die Heizrohre über die gesamte Raumbreite/-länge in Bahnen ausgebreitet. Diese Art, Fußbodenheizungen zu verlegen, eignet sich für kleine Zimmer oder Schlafzimmer – Räume, in denen wenig Heizleistung nötig ist. Bei dieser Verlegungsart nimmt die Wärmeabgabe mit der Entfernung von der Wärmequelle ab, was bei großen Räumen deutlicher spürbar ist.
Modulare Verlegung einer Fußbodenheizung
Die modulare Verlegung kombiniert die Vorteile beider Ansätze. Zusätzlich werden die Abstände der Heizrohre variiert, um die Heizleistung dem tatsächlichen Wärmebedarf eines Raums anzupassen. In der Regel wird der Vorlauf entlang der Außenwand, Türen und Fenster installiert – den kältesten Stellen im Raum.
Es gibt verschiedene Verlegungsarten für Fußbodenheizungen. Je nach Art des Raums sind sie unterschiedlich gut geeignet.
Heizkreisverteiler der Fußbodenheizung
Der Heizkreisverteiler ist die zentrale Verwaltung der Fußbodenheizung, an der alle Kreisläufe zusammenlaufen. Bis zu zwölf Anschlüsse sind üblicherweise möglich. Er wird bestenfalls direkt auf der Etage installiert, auf der sich die Heizung oder Heizungen befinden. Wenn möglich, ist er mittig im Gebäude aufgestellt – als Kasten an der Wand oder als Unterputzlösung, damit alle Räume auf möglichst kurzem Weg angeschlossen werden können.
Die Anschlüsse des Heizkreisverteilers werden über hydraulische Ventile geregelt. Von hier wird das erwärmte Wasser auf die Heizkreise verteilt und der abgekühlte Rücklauf kommt zurück. Temperatursensoren oder Raumthermostate stellen fest, ob der Soll-Temperaturwert erreicht ist oder um wie viel der Soll-Wert vom Ist-Wert abweicht. Der Stellantrieb reguliert die Ventile, um den Soll-Wert zu erreichen.
Anzahl der Heizkreise
Wie viele Heizkreise für ein Gebäude benötigt werden, hängt von der zu beheizenden Fläche ab. Die vom Hersteller vorgegebene maximale Rohrlänge pro Heizkreis sollte nicht überschritten werden, damit die Heizung effizient arbeiten kann. Oft wird sie mit 100 Metern angegeben. Um sicher zu gehen, sollten Sie die Berechnung aber einem Fachbetrieb überlassen.
Vorlauftemperatur einer Fußbodenheizung
Die Vorlauftemperatur der Fußbodenheizung ist mit circa 30 bis 35 Grad Celsius vergleichsweise niedrig. Bei einer klassischen Heizung liegt sie oftmals bei über 50 Grad Celsius. Fußbodenheizungen müssen große Flächen erwärmen und brauchen dafür vergleichsweise lange. Dass sie träge reagieren, ist bei Fußbodenheizungen systembedingt und Grund für die geringe Vorlauftemperatur. Als Vorlauf wird die Heizleitung bezeichnet, die vom Heizkreisverteiler zur Fußbodenheizung führt. Unter Rücklauf versteht man die Leitung, die zum Verteiler zurückführt.
Wie lange braucht eine Fußbodenheizung, um warm zu werden?
Das warme Wasser der Wärmequelle braucht je nach Raumgröße eine gewisse Zeit, bis es die gesamte Strecke der Heizungsrohre durch den Raum zurückgelegt hat. Einfach gesagt: Je größer der Raum und je länger die Heizungsrohre, desto länger braucht das Wasser, um den gesamten Raum zu durchdringen und dann auch zu erwärmen.
Eine Faustregel: Das Aufheizen kann je nach Raumgröße etwa drei Stunden in Anspruch nehmen, das Abkühlen dauert ähnlich lange. Das kann problematisch werden. Weil die Fußbodenheizung so langsam abkühlt, kann der Raum auch schnell überwärmen. Das mindert die Effizienz der Heizung. Eine zu niedrig eingestellte Vorlauftemperatur kann dagegen zum Auskühlen des Raumes führen. Mit vorausschauendem Heizen oder dem automatischen Nutzen von Wettervorhersagen lässt sich das Überwärmen allerdings vermeiden.
Elektrische Fußbodenheizungen werden schneller warm
Elektrische Fußbodenheizungen leiten Strom statt Wasser durch ihre Leitungen und reagieren schneller. Dafür sind die Kosten für den Strom meist wesentlich höher. Ein weiterer Minuspunkt: Der Strom in Deutschland stammt nur zu 40 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen. Elektrische Heizsysteme gehen deshalb mit hohen CO2-Emmissionen einher.
Welche Fußbodenheizungen gibt es?
Bei Flächenheizungen für den Boden werden zwei Systeme unterschieden:
Warmwasser-Fußbodenheizungen | Elektrische Fußbodenheizungen |
|
Bei Warmwasser-Fußbodenheizungen werden die Heizrohre entweder in den Estrich (Nasssystem) oder in die Dämmschicht (Trockensystem) des Fußbodens eingelassen. Warmwasser-Fußbodenheizungen werden an den eigentlichen Heizkreislauf des Hauses angeschlossen. Es genügt eine niedrige Temperatur des Heizwassers von etwa 30 bis 35 Grad Celsius, was zu niedrigeren Betriebskosten im Vergleich zu Heizkörpern führen kann. Vorausgesetzt, die Fußbodenheizung ist optimal eingestellt und es kommt nicht zu einer Überwärmung. Bei häufiger Überwärmung sind ähnlich hohe oder höhere Betriebskosten möglich.
Elektrische Fußbodenheizungen haben keine Heizrohre. Sie bestehen aus in Matten oder Folien eingearbeiteten Heizleitern. Sie nutzen Strom, der in Wärmeenergie umgewandelt wird.
Nasssysteme bei wasserführenden Fußbodenheizungen
Wird das Heizungsrohr direkt in den Estrich verlegt, spricht man von einem Nasssystem. Auf diese Art werden Fußbodenheizungen vor allem bei Neubauten verlegt oder in Sanierungsfällen, bei denen sowieso der gesamte Estrich erneuert werden muss. Die Heizungsrohre werden oberhalb der Dämmung eingebracht und anschließend in flüssigem Estrich für Fußbodenheizungen eingeschlossen.
Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, um zu verhindern, dass die Rohre beim Gießen des Estrichs verrutschen. Die Rohre werden …
- auf einer Kunststoffnoppenplatte verlegt,
- auf Klemmschienen aus Stahl oder Kunststoff aufgebracht,
- mit Klammern auf eine Stahlträgermatte getackert,
- in eine Stahlwabenplatte eingewoben oder
- mit Klettband auf einer Fließträgermatte stabilisiert.
Nasssystem Fußbodenheizung: Vorteile und Nachteile
Vorteile des Nasssystems: | Nachteile des Nasssystems: |
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+ gute Wärmeübertragung und Speicherung | − nur bei Neubauten wirklich sinnvoll |
Trockensysteme bei wasserführenden Fußbodenheizungen
Bei Fußbodenheizungen im Trockenbau werden die Heizrohre oberhalb des Estrichs in die Dämmschicht eingebracht. Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten:
- Das Rohrsystem kann mit Nuten und Wärmeleitlamellen befestigt werden.
- Alternativ werden vorgefräste Platten aus Trockenestrich für Fußbodenheizungen verwendet. In die fügt sich das Heizsystem ein.
Heizungsbetriebe setzen besonders im Altbau und bei Sanierungen auf Fußbodenheizungen im Trockenbau, da sie weniger Kosten und Aufwand verursachen.
Vorteile des Trockensystems: | Nachteile des Trockensystems: |
---|---|
+ geringerer Aufwand | − Trockenestrichplatten müssen zurechtgeschnitten werden, aufwendiger bei ungewöhnlich geschnittenen Räumen |
+ sind mit einer minimalen Aufbauhöhe von 15 Millimetern möglich | − Wärmeübertragung an Estrich weniger effizient als beim Nasssystem, daher schlechterer Wärmespeicher |
+ auch mit aufgelegtem Bodenbelag umsetzbar (Estrichziegel, Fliesen, schwimmendes Parkett und Laminat) | |
+ weniger Gewicht, daher besser geeignet für Altbauten mit begrenzter Tragkraft |
Elektrische Fußbodenheizungen
Elektrische Fußbodenheizungen bestehen aus Heizmatten oder Heizfolien, die wie ein Teppich auf dem Estrich ausgerollt werden. Der Bodenbelag kann direkt darauf aufgebracht werden. Sie wandeln, wie der Name sagt, elektrische Energie in Wärmeenergie um und geben sie an den Boden ab.
Lange galten elektrische Fußbodenheizungen als nicht kompatibel mit Holzböden und Laminat. Grund dafür ist, dass die Heizleitungen direkt unter dem Belag liegen, der zu heiß werden kann. Heizmattensysteme erlauben aber auch das, wenn sie schwimmend verlegt werden. Das bedeutet, dass keine direkte Verbindung zur Wand und zu tragenden Decken vorhanden ist. Die Wattleistung der Heizung sollte beim Einsatz unter Holzböden und Laminat möglichst niedrig sein und nicht über 140 W/m2 liegen.
Elektrische Fußbodenheizungen im Altbau
Im Altbau punkten elektrische Fußbodenheizungen durch ihre geringe Aufbauhöhe. Sie eignen sich, wenn Sie eine Fußbodenheizung nachrüsten wollen. Doch gerade bei sanierungsbedürftigen Substanzen steigert der Einsatz einer strombetriebenen Heizung die Stromkosten erheblich. Darüber hinaus gehen sie mit sehr hohen CO2-Emmisionen einher und sind wenig effizient. Elektrische Fußbodenheizungen nachzurüsten bietet sich daher nur in Ausnahmefällen für kleine Räume wie Badezimmer an.
Elektrische Fußbodenheizungen in Niedrigenergiehäusern
Ihre Stärke spielen elektrische Fußbodenheizungen in hochgedämmten Niedrigenergiehäusern aus. Bei guter Dämmung kann mitunter sogar die gesamte Heizlast durch elektrische Fußbodenheizungen gedeckt werden. Für Hausbesitzer*innen, die ihren Strom über Photovoltaik produzieren, kann es unter Umständen reizvoll sein, elektrische Fußbodenheizungen zu verlegen. Denn damit sind sie zum Teil unabhängig vom Strompreis.
Elektrische Fußbodenheizung als Teilspeicherheizung
Neben der Beheizung mit geringer Speicherkapazität gibt es die elektrische Flächenheizung auch in einer Speichervariante. Dabei wird die elektrische Fußbodenheizung unter dem Estrich verlegt und erwärmt diesen. Die Wärme wird dann zeitversetzt gleichmäßig über den Estrich abgegeben. So kann beispielsweise Nachtstrom genutzt werden, um die Fußbodenheizung zu betreiben. Der Estrich gibt dabei so lange Wärme an den darüber liegenden Raum ab, bis seine Temperatur nicht mehr über der des Raumes liegt. Da sich diese Nutzungsform kaum regulieren lässt, lohnt sich diese Form der Fußbodenheizung aber in den seltensten Fällen.
Elektrischen Fußbodenheizungen: Vorteile und Nachteile
Vorteile: | Nachteile: |
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+ sehr dünn | − höhere Betriebskosten als andere Fußbodenheizungen |
+ wird unabhängig von der restlichen Heizanlage installiert und betrieben | − mehr CO2-Emmisionen durch Strombetrieb |
+ lässt sich einfach nachrüsten | − eignet sich weniger für große Räume |
Effizienz der verschiedenen Fußbodenheizungen
Der Bundesverband Flächenheizungen und Flächenkühlungen (BVF) beauftragte 2019 eine Studie zum Thema „Energetische Effizienz und Wirtschaftlichkeit der elektrischen Direktheizung“ beim Institut für Technische Gebäudeausrüstung Dresden. Diese Studie zeigt, dass in einem Niedrigenergiegebäude (Neubau) Flächenheizungen in Kombination mit Wärmepumpen und Photovoltaik die höchste energetische Effizienz erreichen. Wasserbasierte Flächenheizungen schneiden am besten ab. Doch bei hochwärmegedämmten Neubauten können auch elektrische Flächenheizungen eine Alternative sein, weil ihre Investitionskosten niedriger ausfallen. Den geringen Anschaffungskosten für eine elektrische Fußbodenheizung stehen aber die hohen Stromkosten für dieses System gegenüber.
Fußbodenheizungen im Vergleich
System | Vorteile | Nachteile |
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Warmwasser- Fußbodenheizungen | ||
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elektrische Fußbodenheizungen |
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Welcher Bodenbelag eignet sich für Fußbodenheizungen?
Prinzipiell gilt: Ob Keramikfliesen, Natursteine, Laminat, Parkett, Kork, Linoleum, Platten, Beton, Textilien oder PVC – fast jeder Bodenbelag ist auch mit einer Fußbodenheizung kombinierbar. Allerdings muss das Material des Fußbodens vom Hersteller für die Verwendung mit einer Fußbodenheizung freigegeben sein.
Achtung: Nicht jeder Belag, der für Warmwasserfußbodenheizungen geeignet ist, ist auch für elektrische Fußbodenheizungen zu empfehlen. Der Indikator, auf den Sie dabei achten müssen, ist der Wärmedurchlasswiderstand.
Was ist der Wärmedurchlasswiderstand?
Der Wärmedurchlasswiderstand R steht für den Widerstand, den der Wärmestrom beim Durchdringen eines homogenen Materials pro Quadratmeter überwinden muss. So wird er berechnet: Die Dicke des Bodenbelags wird durch die Wärmeleitfähigkeit des Materials des Bodenbelags geteilt.
Je niedriger der Wert R ist, umso besser wandert die Wärme der Fußbodenheizung durch das verwendete Material in den Raum. Je höher der Wert ist, umso besser sind die Dämmeigenschaften des Bauteils. Der Wert zeigt also an, wie stark das Bauteil dem Wärmedurchfluss widersteht.
Für die Installation einer Fußbodenheizung darf der Wärmedurchlasswiderstand von 0,15 m²K/W (Quadratmeter mal Kelvin durch Watt) nicht überschritten werden. Allerdings muss zum R-Wert des Belags der Wert des jeweiligen Estrichs oberhalb der Heizrohre hinzugerechnet werden.
Naturstein und Keramikfliesen
R > 0,014 m²K/W
Natursteinböden und Bodenbeläge aus Keramikfliesen sind die Klassiker für Fußbodenheizungen. Gerade Natursteine leiten die Wärme sehr gut.
- Fliesen mit einer Stärke von 13 Millimetern kommen auf einen Wärmedurchlasswiderstand von 0,012 m²K/W.
- Marmor, der meist um einiges dicker ist, erreicht einen R-Wert von 0,014 m²K/W.
Beide Materialien werden deshalb – und für ihren optischen Effekt – sehr gern im Bad oder in Wintergärten verlegt.
Laminat
R = 0,044 m²K/W
bei neun Millimeter dickem Laminat. Es ist damit weniger als Stein oder Keramik geeignet. Darüber hinaus reagiert Laminat empfindlich auf hohe Temperaturen und Feuchtigkeit: Eine Vorlauftemperatur von 29 Grad Celsius sollte nicht überschritten werden. Außerdem muss der Heizestrich vor dem Verlegen des Laminats ausgetrocknet sein und darf nur sehr wenig Feuchtigkeit abgeben.
Parkett und Holzboden
R = 0,1 bis 0,15 m²K/W je nach Holzart
Für Fußbodenheizungen eignen sich vor allem Holzarten mit höherer Wärmeleitfähigkeit als Eiche oder Nussbaum. Wer sich für Parkett auf der Fußbodenheizung entscheidet, muss allerdings bedenken, dass Holz arbeitet. Es dehnt sich unter Wärme aus. Kleinteilige Muster bieten sich an, um Risse, Fugenbildung und durch die Wärme verursachte Schäden zu vermeiden.
Teppich
R = 0,12 m²K/W (bei etwa 4,5 Millimeter starken Synthetik-Teppichböden)
Auch Teppichboden ist durchaus nutzbar mit einer Fußbodenheizung. Achten Sie auf die entsprechenden Herstellerangaben. Für die Kombination Fußbodenheizung und Teppich darf die Vorlauftemperatur des Systems nicht zu hoch sein. Empfohlen werden Vorlauftemperaturen zwischen 26 und 29 Grad Celsius, um dem Teppichmaterial nicht zu schaden.
Teppichböden können sowohl lose als auch fest verklebt verlegt werden. Bei lose verlegten Böden können sich Lufteinschlüsse bilden, die die Dämmwirkung erhöhen und damit die Leistung der Fußbodenheizung schmälern.
Welche Dämmung kommt für Fußbodenheizungen infrage?
Mit einer professionell gedämmten Fußbodenheizung lässt sich der Energieverbrauch senken. Ohne oder mit falscher Dämmung hingegen steigen die Kosten enorm an.
Wie stark die Dämmschichten ausfallen müssen, richtet sich nach
- dem Dämmwert des verwendeten Materials und
- dem unter der Fußbodenheizung liegenden Raum: Zimmer über Erdreich oder unbeheizten Räumen müssen stärker gedämmt werden als Räume, die sich beispielsweise über Wohnbereichen befinden.
Die Dämmung besteht aus Wärmedämmung und/oder Trittschalldämmung. Oft gibt es nur eine Trittschalldämmung.
Trittschalldämmung und Fußbodenheizungen
Die Trittschalldämmung ist vor allem bei harten Bodenbelägen wie Laminat oder Parkett wichtig. Insofern der Fußboden als Decke eines weiteren Wohnraumes dient, sollte bei Fußbodenheizungen generell eine Trittschalldämmung eingebaut werden. Alternativ sollte eine Wärmedämmung verbaut sein.
Die Trittschalldämmung wird unterhalb der Fußbodenheizung aufgebracht. Als Material eignen sich
- Polystyrolplatten,
- Mineralfaser,
- Holzfaserdämmplatten und
- Dämmung aus Hanffilz sowie
- Korkplatten, wobei diese sehr teuer sind.
Randdämmstreifen nicht vergessen
Randdämmstreifen erfüllen bei Fußbodenheizungen gleich eine doppelte Funktion:
- Die Streifen verhindern, dass die Schallwellen der Fußbodenheizung an Boden und Wände abgegeben werden.
- Außerdem nehmen sie die Ausdehnung des Estrichs auf, so dass keine ungewollten Lücken entstehen.
Die Randstreifen bestehen oftmals aus Polyethylenschaum und sind etwa 8 Millimeter stark. Sie müssen an allen aufsteigenden Bauteilen verlegt werden und den Estrich um mindesten 10 Millimeter überragen.
Ökologische Alternativen: Dämmmaterial aus Zuckerrohr und Co.
Ein kleiner Exkurs zu Dämmmaterial: Wer einen besonders nachhaltigen Bau möchte, kann gerade beim Dämmmaterial auf ökologische Alternativen setzen. Rohrdämmung aus Zuckerrohr oder aus pflanzlichen Materialien und recycelten Baustoffen erreichen inzwischen fast die gleichen technischen Eigenschaften wie herkömmliche Dämmstoffe. Auch Flachs, Hanf, Holzwolle und ähnliche Materialien können für die Dämmung bei Fußbodenheizungen eingesetzt werden.
Welche Alternativen für Ihren Bau infrage kommen, sollten Sie von einem Fachbetrieb einschätzen lassen. Einen Überblick, welche alternativen Dämmmaterialien es heute gibt und wo sie eingesetzt werden können, gibt es auf „Natürlich dämmen“.
Hydraulischer Abgleich der Fußbodenheizung
Mit dem hydraulischen Abgleich der Fußbodenheizung wird die Wärmeverteilung des Heizungswassers abgestimmt. Er sorgt dafür, dass sich die Wärme gleichmäßig im Haus verteilt.
Ohne einen Abgleich kommt in Räumen, die weiter entfernt von der Heizquelle sind, weniger warmes Wasser an. Dem steuern Nutzer*innen oft entgegen, indem sie die Vorlauftemperaturen und/oder den Pumpendruck erhöhen. Das verbraucht mehr Energie und damit mehr Geld. Mit einer gut eingestellten Heizanlage können Sie sparen, auch bei einer Fußbodenheizung. Trotzdem wird dieses Thema von vielen Eigentümer*innen vernachlässigt.
Welche Irrtümer über den hydraulischen Abgleich kursieren, lesen Sie in einem anderen Artikel. Mit unserem Online-Rechner WärmeCheck können Sie überprüfen, ob sich für Ihr Heizsystem ein hydraulischer Abgleich lohnt – egal ob Fußboden- oder eine andere Heizung.
Wie funktioniert der hydraulische Abgleich einer Fußbodenheizung?
Ihr Heizungsfachbetrieb nimmt alle Anlagendaten auf und berechnet die Heizlast für jeden Raum im Haus.
Mit diesen Werten kann der/die Heizungsbauer*in die optimale Vorlauftemperatur festlegen und so die Leistung der Heizanlage optimieren. Dabei wird für jeden Heizkreis die benötigte Wassermenge ermittelt. Anschließend stellt der/die Heizungsbauer*in die Differenzdruckregler so ein, dass jeder Heizkreislauf auch diese Menge an Wasser erhält.
Lohnt sich ein hydraulischer Abgleich der Fußbodenheizung?
Der Bundesverband Flächenheizungen (BVF) empfiehlt, auch bei Fußbodenheizungen einen hydraulischen Abgleich zu machen. Bei der Planung und Installation einer neuen Fußbodenheizung ist es in jedem Fall sinnvoll, auch, weil das Verfahren derzeit gefördert wird.
Ob sich die Investition für Hauseigentümer*innen lohnt, sollte allerdings individuell und mit Unterstützung eines Fachbetriebs entschieden werden. Einen Rechner, dessen Ergebnisse auch als Grundlage für die Beantragung der BAFA-Förderung genutzt werden können, stellt der BVF zur Verfügung.
Fußbodenheizung einstellen
Prinzipiell sollte der Heizungsfachbetrieb Ihre Fußbodenheizung einstellen, der sie auch für Sie installiert hat. An dieser Grundeinstellung müssen Sie nichts mehr ändern. Sollte die Anlage schlechter heizen oder Probleme bereiten, könnte ein hydraulischer Abgleich angeraten sein.
Fußbodenheizung: Steuerung und Regelung
Wer sich über die Steuerung der Fußbodenheizung informieren will, meint oft die Regelung der Fußbodenheizung. Beide Begriffe werden häufig verwechselt oder synonym verwendet.
Fußbodenheizung: Steuerung
Mit der Steuerung einer Heizung ist ein einfacher Abgleich eines Ist-Wertes mit einem Soll-Wert gemeint. Zum Beispiel kann die Heizung anspringen, wenn die Außentemperatur unter 10 Grad Celsius fällt. So kann eingestellt werden, dass der Raum in diesem Fall auf 21 Grad Celsius erwärmt wird. Die Steuerung sorgt lediglich dafür den Soll-Wert zu erreichen, ohne dabei eine Rückmeldung an das Steuergerät zu senden. Wie stark die Heizung heizt, orientiert sich beispielsweise an Heizkurven, die der Heizungsfachbetrieb für das entsprechende Gebäude festlegt und einstellt.
Fußbodenheizungen lassen sich darüber hinaus in Smart-Home-Steuerungen integrieren. Auch Steuerungen unter Berücksichtigung der Wettervorhersagen sind möglich. Eine Lösung, die der Trägheit einer Fußbodenheizung durch intelligente Planung clever entgegenwirkt. Mehr zu smarten Heizungssteuerungen lesen Sie hier.
Fußbodenheizung: Regelung
Für Fußbodenheizungen funktioniert die raumweise Regelung über Raumthermostate. So ist laut Energieeinsparverordnung (seit November 2020 das Gebäudeenergiegesetz, kurz GEG) vorgeschrieben, dass jeder einzelne Raum regulierbar sein muss. Damit wird gewährleistet, dass Hausbesitzer*innen auch bei Fußbodenheizungen den Wärmebedarf flexibler steuern können, das System effizienter arbeitet und weniger Energie verbraucht.
Für Mehrfamilienhäuser und größeren Anlagen empfiehlt der Bundesverband Flächenheizungen (BVF) Strangregulierungsventile. Diese Ventile ermöglichen es Heizungsbauer*innen und Hausbesitzer*innen, komplette Bereiche (Stränge) eines Heizungsnetzes zu regeln.
Wie funktioniert die Heizungsregelung?
Die Heizungsregelung gleicht Ist- und Soll-Wert permanent ab und startet entsprechende Regulierungsprozesse. Sie stellt somit sicher, dass die Solltemperatur nicht nur erreicht, sondern auch konstant gehalten wird. Mit einer Heizungsregelung, die beispielweise auf die Temperaturdifferenz abgestimmt ist, lässt sich effizienter heizen. Dabei messen Fühler die Differenz zwischen Vor- und Rücklauftemperatur. Ist die Differenz klein, geben die Heizflächen kaum Wärme ab. Die Räume sind also warm genug, die Vorlauftemperatur kann abgesenkt werden. Neben Differenztemperaturregelungen gibt es auch an der Witterung und an der Raumtemperatur orientierte Systeme.
Fußbodenheizung entlüften
Eine Fußbodenheizung auf Warmwasserbasis muss regelmäßig entlüftet werden. Luft kommt über das Wasser selbst, über Zuläufe und Anschlüsse in die Leitungen und mindert die Leistung des Systems. Während Heizkörper gut zugänglich sind, ist es nicht ganz einfach, eine Fußbodenheizung zu entlüften. Es gibt Fußbodenheizungssysteme mit automatischen Entlüftungsventilen. Sollte Ihre nicht dazugehören, ist es ratsam, Sie überlassen das einem Fachbetrieb.
Das gilt es beim Entlüften einer Fußbodenheizung zu beachten
- Das richtige Heizungswasser: Welches Wasser kommt zum Spülen in eine Fußbodenheizung? Einfaches Trinkwasser nicht. Es kann aufgrund seines Kalkgehalts, seines PH-Werts, der Wasserhärte und seines Sauerstoffgehalts Schäden am Heizkreislauf verursachen.
- VDI-Richtlinie 2035: Sie gibt genau vor, welche Qualität Heizwasser erfüllen muss. Der pH-Wert muss für Heizungswasser zwischen 8,2 und 10 liegen. Der Härtegrad des Wassers richtet sich nach der Größe der Heizanlage.
- Gewährleistung: Für das Befüllen der Heizungsanlage ist der Betreibende verantwortlich, also Hausbesitzer*in oder Wohnungsbesitzer*in. Treten Schäden durch ungeeignetes Wasser auf, geht die Gewährleistung durch die Hersteller und den Versicherungsschutz verloren. Die wichtigsten Punkte zu Heizungswasser finden Sie bei uns. Ein guter Heizungsbaubetrieb kann entsprechend beraten.
- Bedienungsanleitung: Bevor Sie beginnen, ist ein Blick in die Anleitung der Fußbodenheizung unvermeidlich. Denn obwohl der grundlegende Ablauf des Entlüftens immer gleich ist, unterscheiden sich verschiedene Heizungen in Details. Eventuell findet sich in der Bedienungsanleitung sogar eine genaue Erklärung, wie Sie Ihre Fußbodenheizung entlüften sollten.
- Equipment und Voraussetzungen: zwei Wasserschläuche, einen Wasserauffangbehälter, ein Zapfventil und Zugang zum Heizverteiler.
Fußbodenheizung entlüften – Ablauf
- Alle Kugelhähne und Ventile schließen.
- Einen Wasserschlauch mit Zapfventil an den KFE-Hahn des Vorlaufverteilers anschließen und mit Wasserquelle verbinden.
- Zweiten Wasserschlauch an den Rücklaufverteiler anschließen, Schlauchende in geeigneten Ablauf oder Auffangbehälter legen.
- Heizkreise nun einzeln nacheinander erst öffnen und so lange spülen, bis keine Luft mehr austritt, dann wieder schließen.
- Nachdem alle Heizkreise entlüftet sind, Schläuche entfernen und Hähne in Ausgangsstellung zurückversetzen.
- Auf den Wasserdruck achten: Fällt der unter 1,5 bar, sollte Heizwasser nachgefüllt werden. Wie das geht, erklären wir im Artikel zum Heizungswasser.
Auch wenn hier die wichtigsten Punkte aufgezählt sind: Überlassen Sie das Entlüften besser einem Fachbetrieb. Vor allem das Aufbereiten des Heizungswassers ist wichtig und mit Hausmitteln kaum möglich.
Fußbodenheizung warten und sanieren
Es ist sinnvoll, die Wartung oder Sanierung in ein weitreichenderes Sanierungskonzept einzuschließen, um Fördermöglichkeiten auszuschöpfen und mehrere Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Suchen Sie sich dazu am besten eine/n unabhängige/n Energieberater*in.
Wie ist die Lebenserwartung von Fußbodenheizungen?
Der Bundesverband Flächenheizungen (BVF) gibt für Flächenheizungen eine Lebenserwartung von 40 bis 50 Jahren an, hält aber auch 100 Jahre für möglich. Wissenschaftlich ist diese Annahme bisher allerdings nicht belegt, sondern basiert auf der Lebensdauer der verwendeten Kunststoffrohre.
Bei älteren Installationen kommt es öfters zu Versprödungen und Verschlammungen. Das gilt vor allem für Fußbodenheizungen mit Kunststoffrohren, die vor 1990 verbaut wurden.
Woran erkennen Sie, dass Ihre Fußbodenheizung saniert werden sollte?
- Sie heizt nicht mehr richtig: Die beheizten Räume werden nicht mehr warm – und Ursachen wie Luftansammlungen konnten bereits ausgeschlossen werden.
- Sie entdecken feuchte Stellen am Boden oder an den Wänden.
- Der Wasserdruck fällt schnell wieder ab, auch nach dem Auffüllen des Heizwassers.
Tipps zur Modernisierung bestehender Fußbodenheizungen hat der Bundesverband Flächenheizungen und Flächenkühlungen e. V. zusammengestellt.
Was kostet eine Fußbodenheizung?
Das hängt natürlich stark davon ab, welche Aufgaben sie erfüllen soll:
- Ist sie als Vollheizung konzipiert? Oder soll sie lediglich ergänzen?
- Wird sie in den Estrich eingegossen? Oder ist eine Fußbodenheizung mit Trockenestrich das Ziel?
- Setzen Sie auf eine Kombination erneuerbarer Energiequellen und Strom?
Kosten einer Fußbodenheizung zusammengefasst
Nasssysteme | ab 50 €/m2 zzgl. Herausreißen und Entsorgen des alten Estrichs |
Trockensysteme | ab 40 €/m2 |
Elektrische Fußbodenheizungen | ab 10 €/m2 |
Im Neubau sind die Kosten der Fußbodenheizung etwas höher als mit herkömmlichen Heizkörpern. Im Altbau wird die Fußbodenheizung deutlich mehr kosten, weil die Kosten für die Erneuerung des Fußbodens noch dazukommen.
Alternativ zu Flächenheizungen im Fußboden sollten Sie auch die Option einer Decken- oder Wandheizung prüfen.
Fußbodenheizung: Kosten im Betrieb
Eine generelle Aussage zu den Betriebskosten einer Fußbodenheizung ist schwer zu treffen. Fußbodenheizungen lassen sich mit allen Heiztechnologien betreiben. Die Kosten richten sich also nach den aktuellen Kosten der genutzten Heizquelle. Pelletheizungen sind demnach eine der günstigsten Varianten. Die Preise lagen 2019 durchschnittlich bei 5,1 Cent pro Kilowattstunde (kWh) und damit weit unter dem Gaspreis (6,1 Cent/kWh).
Die Kosten für elektrische Fußbodenheizung sind aufgrund der Strompreise von circa 30,5 Cent/kWh verhältnismäßig teuer. Wird der Strom allerdings über eine Photovoltaikanlage selbst produziert, sieht die Kalkulation schon wieder anders aus.
Während die Wartungskosten einer Fußbodenheizung vergleichsweise höher ausfallen, relativieren sich die Installationskosten bei genauerem Blick. Denn bei der Anschaffung wird die notwendige Dämmung meist bereits mit eingerechnet.
Kostenvergleich Neukauf und Nachrüsten
Eine Fußbodenheizung nachzurüsten muss gut durchdacht und geplant sein. Zu den Anschaffungskosten kommen Kosten für eventuelle Rohrdurchbrüche und das Zuspachteln vorhandener Kanäle. Je nach Stand des Gebäudes müssen Türen angepasst werden.
Förderung für Fußbodenheizungen
2021 sind die Fördermöglichkeiten für energetische Sanierungen und den nachhaltigen Hausbau mit Blick auf erneuerbare Energien besonders vorteilhaft. Auch Hausbesitzer*innen, die Flächenheizungen wie Fußbodenheizungen sanieren oder installieren wollen, können dabei auf drei Wegen profitieren. Denn Flächenheizungen als Niedrigtemperatursystem lassen sich gut mit Wärmepumpen und Brennwertkesseln kombinieren. Fördervoraussetzung ist der hydraulische Abgleich.
BAFA-Förderung für Fußbodenheizungen
Die BAFA-Förderung richtet sich sowohl an Sanierungsprojekte als auch an den Neubau. Effiziente Wärmepumpen werden dabei in Verbindung mit Flächenheizungen unterstützt. Als Investitionszuschuss können Sie beantragen:
- bis zu 35 Prozent der förderfähigen Kosten können im Neubau,
- bis zu 45 Prozent beim Kesseltausch mit Einbau einer Flächenheizung.
Dabei muss aber beachtet werden: Gefördert wird der Kesseltausch in Verbindung mit erneuerbaren Energiequellen, Hybridanlagen und Anlagen, die dafür vorbereitet sind.
Wie die BAFA-Förderung im Detail funktioniert, erfahren Sie in der Übersicht mit Tipps zu BAFA-Fördermitteln.
KfW-Förderung für Fußbodenheizungen
Das Kreditinstitut für Wiederaufbau, kurz KfW-Bank, unterstützt Hausbesitzer*innen beim Bau neuer Heizungsanlagen und den begleitenden Maßnahmen mit günstigen Krediten und Investitionszuschüssen. Darunter fällt auch der Einbau einer Wand- oder Fußbodenheizung. Wir erklären die Details zur KfW-Förderung.
Bundesförderung für effiziente Gebäude
Der Bund hat Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen seit 2021 gebündelt, um Maßnahmen von KfW und BAFA übersichtlich anzubieten. Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) unterstützt auch Flächenheizungen, sofern ein hydraulischer Abgleich integriert ist. In unserer Übersicht zu den Fördermöglichkeiten über das BEG finden Sie Informationen über mögliche Projekte und den Antragsprozess.
Steuerliche Vorteile
Energetische Gebäudesanierung ist das Stichwort. Diese sind in Deutschland derzeit mit bis zu 20 Prozent der Aufwendungen (maximal 40.000 Euro pro Wohnobjekt) steuerlich abzugsfähig. Darüber hinaus können Bauherr*innen auch die Baubegleitung und Beratung durch Fachbetriebe mit bis zu 50 Prozent der anfallenden Kosten geltend machen.
Sanierungen und Optimierungen von Flächenheizungen können allerdings nur angerechnet werden, wenn die Anlagen älter als zwei Jahre sind. Die Maßnahmen müssen zwischen dem 1. Januar 2020 und dem 31. Dezember 2029 umgesetzt sein.
Welche Fußbodenheizung ist die richtige?
Und welche Fußbodenheizung ist nun die richtige für Ihr Gebäude? Wie bei allen Entscheidungen im Hausbau sollten Sie auch hier nichts überstürzen.
Die Checkliste enthält die wichtigsten Fragen:
- In welchen Räumen soll die Fußbodenheizung verlegt werden?
- Handelt es sich um einen Neubau oder wird der Boden im Altbau komplett erneuert?
- Geht es um eine Altbausanierung oder einen nachträglichen Einbau? Wenn ja: Wie viel Platz bietet der Boden? Haben die Türen noch ausreichende Höhe?
- Welcher Belag soll über der Fußbodenheizung verlegt werden?
- Soll die Fußbodenheizung in ein vorhandenes Heizsystem integriert werden?
Mit den Antworten auf diese Fragen in der Hand sollten Sie eine/n unabhängige/n Energieberater*in suchen, der/die Sie beim Planen unterstützt. Auch für die Energieberatung gibt es Fördermittel.
Kann man eine Fußbodenheizung mit anderen Systemen kombinieren?
Moderne Fußbodenheizungen stehen anderen Heizsystemen in nichts nach. Sie lassen sich problemlos mit Gasheizungen und Ölkesseln kombinieren. Aufgrund ihrer geringen Vorlauftemperatur ist sie ideal für den Einsatz mit Wärmepumpen oder Brennwertheizungen:
Fußbodenheizung mit Wärmepumpe
Fußbodenheizungen benötigen keine hohen Vorlauftemperaturen. Für Wärmepumpen ist der geringe Temperaturunterschied zwischen Wärmequelle (Boden, Luft, Wasser) und Vorlauftemperatur wichtig. Daher lassen sich Wärmepumpe und Fußbodenheizung zu einem energieeffizienten und wirtschaftlichen System kombinieren.
Das zahlt sich nicht nur in der kalten Jahreszeit aus. Im Sommer kann die Kombination aus reversibler Wärmepumpe und Fußbodenheizung den Raum auch aktiv oder passiv kühlen.
- Passive Kühlung: Das Heizwasser wird per Wärmetauscher über die niedrige Temperatur des Erdreiches oder Grundwassers abgekühlt. Der Raum lässt sich um bis zu drei Grad kühlen.
- Aktive Kühlung: Das Heizwasser wird aktiv über eine reversible Wärmepumpe gekühlt. Dafür fallen allerdings höhere Stromkosten an.
Fußbodenheizung und Photovoltaik
Auch die Verbindung mit einer Solaranlage eignet sich gut für Fußbodenheizungen. Bei Warmwasserfußbodenheizungen ist dabei die Nutzung eines Pufferspeichers notwendig.
Elektrische Fußbodenheizungen können zum Teil per Photovoltaik mit dem für die Wärmeerzeugung nötigen Strom versorgt werden. Hausbesitzer*innen, die darauf setzen, sind etwas unabhängiger vom Strompreis der Energieversorger.
Wie unterscheidet sich das Heizen mit Flächenheizungen und Heizkörpern?
Bei Heizkörpern steigt die warme Luft über dem Heizkörper nach oben in dem Raum und zirkuliert durch diesen. Ein Teil der Wärme wird über Strahlung abgegeben. Flächenheizungen geben ihre Wärme hauptsächlich via Strahlung über eine große Fläche ab, den Fußboden oder die Wand. Die Wärme verteilt sich gleichmäßig im Raum, eine Zirkulation entsteht nicht. Daher nehmen manche die Wärme als angenehmer wahr. Niedrigere Temperaturen führen bereits zu einem Wohlfühlklima.
Fußbodenheizungen und Heizkörper müssen aber kein Entweder/Oder sein. Beide können gut im Haus kombiniert werden – zum Beispiel mit Heizkörpern im Bad fürs kurzzeitige Heizen am Morgen und/oder am Abend. Weil Heizkörper mit höheren Vorlauftemperaturen als Fußbodenheizungen arbeiten, müssen dafür zwei Heizkreisläufe angelegt werden.
Fußbodenheizung bei Renovierung oder Sanierung
Auch nachträglich lässt sich eine Fußbodenheizung installieren. Eine Fußbodenheizung nachzurüsten ist allerdings mit hohem Aufwand verbunden. Sowohl im Nass- als auch im Trockensystem müssen der Bodenbelag und der alte Estrich herausgenommen werden.
Alternativ kann der Installateurs- oder Heizungsbaubetrieb die Heizrohre in den vorhandenen Estrich fräsen. Der Estrich muss dafür geeignet und eine Tritt- oder Wärmedämmung sollte darunter vorhanden sein.
Fußbodenheizung in den Estrich fräsen
Der alte Bodenbelag und eventuelle Kleberückstände müssen vorher komplett entfernt werden. Der Boden wird mit einem Haft-/Tiefengrund vorbereitet, Unebenheiten ausgeglichen. Mit einer Fugenfräse werden etwa 16 Millimeter tiefe Heizrillen für die Heizrohre gefräst, in die die Heizungsrohre hineingelegt und mit Kleber fixiert werden. Anschließend wird der Boden mit Ausgleichsestrich wieder abgeschlossen und der neue Bodenbelag verlegt.
Voraussetzungen um, eine Fußbodenheizungen zu fräsen:
- Die Dämmung des Bodens oder der Decken wird nicht beschädigt.
- Darüber hinaus muss geprüft werden, dass die Dämmung nicht zu gering ist, sprich, die Wärmeenergie nicht zu großen Teilen verlorengeht.
- Außerdem muss vor dem Verlegen sichergestellt werden, dass im Boden keine Versorgungsleitungen oder Kabel verlaufen. An der Höhe des ursprünglichen Aufbaus ändert sich dabei wenig. Deshalb wird es nicht nötig, Treppen, Türdurchgänge oder bodentiefe Fenster umzubauen.
Fußbodenheizung selbst einbauen?
Elektrische Fußbodenheizungen lassen sich mit etwas handwerklichem Geschick selbst installieren. Warum Bauherr*innen das trotzdem nicht ohne den Rat eines Heizungsfachbetriebs angehen und auf die leichte Schulter nehmen sollten, liegt nicht ausschließlich in der Installation. Denn eine Flächenheizung funktioniert nur dann optimal und läuft effizient, wenn sie korrekt geplant und berechnet wurde.
Ist eine Fußbodenheizung gesundheitsschädlich?
Ein Vorurteil hält sich hartnäckig: Fußbodenheizungen seien schädlich für Menschen mit Venenleiden. Als Begründung wird häufig genannt, dass Venenpatient*innen Wärme meiden sollen. Für dieses Argument lässt sich allerdings kein Nachweis finden.
Fußbodenheizungen für Allergiker
Besonders für Asthmatiker und Allergiker sind Fußbodenheizungen eine gute Alternative. Weil die Luft (und damit Pollen und Staub) nicht mehr über den Heizkörpern aufgewirbelt wird, können sie in solchen Räumen mit Fußbodenheizung besser durchatmen.
Vorteile und Nachteile einer Fußbodenheizung
Vorteile | Nachteile |
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Flächenheizsysteme müssen nicht im Fußboden liegen
Flächenheizungen sind nicht auf den Raumboden beschränkt. Sie können an allen Flächen zum Einsatz kommen. Das Strahlungsprinzip funktioniert auch hier. In manchen Altbauten ist eine Fußbodenheizung aufgrund der benötigten Aufbauhöhe nicht zu realisieren. Eventuell wollen Hausbesitzer*innen auch schöne historische Dielenböden erhalten, indem sie die Beheizung oder Kühlung über die Zimmerdecke oder die Wände regeln.
Heizen und Kühlen mit Flächenheizungen kombinieren
Warme Luft steigt auf. Das lernen wir schon in der Schule. Daher ist es naheliegend, die Kühlung eines Raums über die Zimmerdecke zu gestalten. Bei Flächenheizungen, die in der Zimmerdecke angebracht werden, bietet es sich also an, die Heizung mit einer reversiblen Wärmepumpe oder einem Kühlaggregat zu verbinden. Neben der angenehmen Raumwärme in der Heizsaison wird eine Kühlung in den Sommermonaten möglich. Die Wärme der Raumluft wird bei solchen Systemen über die Decke abgeführt, kühlere Luft fällt ab. So wird der Raum angenehm kühl gehalten.
Autorin: Mariana Friedrich